Nach zwei Tagen Bauzeit ist die Vorführanlage für den Yakindu -Tag der itemis AG fertiggestellt. Zum ersten Mal hört man das beeindruckende Klack-Klack-Klack der Weichen und Relais. Das zum Teil zeitaufwändige Testen hat sich gelohnt. Die Software funktioniert einwandfrei in Verbindung mit der Anlage.
Der Tag heute war ein Rückschlag. Da alle Module gelötet sind, ist ein umfangreicher Funktionstest an der Reihe. Dabei zeigte sich schnell, dass die Gleismodule nicht wie erwartet funktionieren. Die Relais ziehen nur an, wenn die externe 12V-Spannung angelegt werden. Werden die 12V aus dem CAN-Knoten über das Flachbandkabel bezogen, funktioniert nichts mehr. Schlimmer noch: Nach dem Test funktioniert der CAN-Knoten auch nicht mehr! Nachdem drei CAN-Knoten nicht mehr funktionieren, war die Ursache schnell ausgemacht: Sämtliche 12V-Leitungen auf der CAN-Knoten-Platine sind durchgebrannt, weil sie zu dünn sind. Einige der Masse-Leitungen hat es auch erwischt.
Um der Ursache auf den Grund zu gehen, wird ein handgelöteter Prototyp verwendet, der aber auch nicht lange lebt. Nach intensiver Suche wird ein Kurzschluss auf dem Magnetartikelmodul identifiziert. Es ist also nicht das Gleismodul, was viel Strom zieht, den ein Relais braucht nur 40 mA. Da ziehen die Lichtsignale sogar mehr.
Jetzt geht es an die Reparatur. Die durchgeschmorten Leiterbahnen werden geflickt. Das scheint aber nicht auszureichen. Die Schadensmeldung lautet wie folgt: 2x 5V-Spannungsregler, ein ATmega32 und ein MCP2515 hat es ins Nirvana verfrachtet. Jetzt funktioniert wieder alles. Sämtliche Module sind auf Funktionsfähigkeit überprüpft.
Als weiteres Ergebnis wurden alle Versorgungsleitungen verbreitert. Ferner hat sich gezeigt, dass die Lötpads der Anschlussklemmen zu klein sind. Diese müssen eine mechanische Belastung beim Schrauben aushalten können.
Das Tagesziel wurde zwar erreicht - alle Module funktionieren - allerdings hat es den ganzen Tag gekostet.
Nachdem die ILQ 620 so rasend schnell eingetroffen sind, können wir sofort mit der modifizierten Gleisbesetztmeldung anfangen. Diese ist schnell zusammengesteckt und das Wichtigste: Sie funktioniert! Jetzt muss nur noch der Integrationstest an der Eisenbahn her. Hier gab es erstmal einen Schreckmoment: Die Gleisbesetztmeldung zeigt Dauerbesetzt! Nach etwa 40 Minuten ist mir eingefallen, dass im Schattenbahnhof noch der innenbeleuchtete IC steht. Nachdem die Waggons vom Gleis waren, funktionierte alles perfekt. Einzig ein wenig Feintuning am Entprellen musste noch durchgeführt werden. Diese hatte Meldungen gemacht, obwohl keine Zustandsänderung erfolgte. Ferner wurde der Entprell-Timeout hochgesetzt. Dieser war so empfindlich, dass das Entprellen das Rollen der Achsen über die Trennstücke der Gleisabschnitte detektieren konnte. Eine Methode, die man zum Achszählen einsetzen könnte, aber das ist hier nicht gefragt.
Heute haben sich Marc und ich einen Heimarbeitstag gegönnt: Wir wollen die Gleisbesetztmeldung an der Anlage testen. Ein erster Test offenbart schnell den Fehlschlag: Sie funktioniert schlicht nicht. Einige Überlegungen zeigen dann, dass sich die vier Melder gegenseitig beeinflussen. Wir entscheiden, nicht die Methode mit dem Operationsverstärker zu wählen, sondern den Spannungsabfall über Optokoppler zu messen. Jetzt heißt es, einen Optokoppler auszuwählen, der bidirektional funktioniert und mit möglichst wenig Spannung zuverlässig funktioniert. Schließlich fallen durch die Gleichrichter nur 1,4 Volt ab! Die Wahl ist zwar schnell auf den ILQ620 gefallen, aber der muss erst per Internet beschafft werden. Zumindest in diesem Fall haben wir Glück: Nachmittags bestellt, am nächsten Morgen auf dem Schreibtisch. Glückwunsch und Respekt Conrad und liebe Post, sowas Schnelles habe ich bisher in meinem Leben noch nicht erlebt!