Heute habe ich einen Gutschein im Lokschuppen eingelöst und drei Lokalbahnwaggons von Roco gekauft. Die kurz gekuppelten Waggons sehen vor der T3 wirklich schön aus. Einen kleinen YouTube-Film habe ich auch von der Lokalbahn gemacht:
OK, von Sack zu sprechen ist vielleicht ein wenig übertrieben. Es ist ein Säckchen mit 50 Kurzkupplungen von Märklin, die fast komplett in Waggons mit NEM Aufnahmeschacht eingewechselt wurden. Die kurz gekuppelten Waggons sehen gut aus, aber die längeren Waggons haben auf den Innenradien doch erhebliche Probleme. Die Kulissenführung führt die Kupplung nicht weit genug vor die Puffer. Dort bleiben sie dann hängen und hebeln die Drehgestelle nach außen.
Es ist soweit. Der sechsachsige Erzwagen macht wieder mal Probleme. Die Kupplungen verhaken sich und richten sich beim Geradeauslauf nicht aus. Dadurch springt der Waggon aus dem Gleis und zieht die benachbarten Waggons mit. Ein beherzter, zielgerichteter Wurf auf einer beschleunigten Parabelflugbahn und der Waggon ist im Müll. Ein späterer Griff in die Müllkiste birgt noch für Reservezwecke die Achsen und Klauenkupplungen.
Ein detaillierter Blick wird durch die Pufferbühne sichtbar: Die V-förmige Kulissenführung sorgt dafür, dass der Führungshaken nur sehr schlecht auf die andere Seite geführt werden kann. Gerade bei Gleiswechseln bleibt die Kupplung auf der falschen Seite hängen und führt bei der nächsten Kurve zur Entgleisung. Ob da eine kurzgekuppelte starre Kupplungsverbindung hilft, bleibt da zweifelhaft. Feilt man diesen Haken ab, führt das dazu, dass der Führungshaken aus der Kulissenführung rausspringt. Auch das unterstützt nicht gerade entgleisungsfreie Kurvenfahrten. Gerade längere Züge vergrößern die Zuglast an der Kupplung, was den Seitenwechsel der Kulissenführung erschwert. Gerade aber lange Erz- oder Kohlezüge sehen ungemein authentisch aus. Sechs Kohlewaggons wirken sowieso schon ipsig.
Die erwähnten Erzwaggons sind mindestens 20 Jahre alt. Ich weiß nicht, ob sich inzwischen etwas an der Qualität der Waggons getan hat. Auffällig ist aber, dass Roco auch schon eine "bewegte" Firmengeschichte hat. So gut das Gleisraster dieser Firma auch sein mag, nur große Radien sind aus Platzgründen nicht jedermann Sache und enge Radien führen definitiv zu Entgleisungen. Wenn Roco überleben will, muss etwas an der Alltagstauglichkeit getan werden. Die Loks haben das jedenfalls bewiesen - sie fahren anstandslos.
Die Roco-Erzwagen sind zu leicht! In jeder Kurve springen die Waggons raus, weil die schwache Kulissenführung der Kupplungen nicht in die Mittelstellung zurückspringen.
Der erste Versuch galt der Kulissenführung. Dort ist in der Mitte eine Spitze, die das Zurückrutschen verhindert. Diese habe ich abgerundet. Leider springt ein Dorn der Kupplungsführung jetzt raus, so dass die Kupplung jetzt hängt.
Einzige Lösung ist jetzt, die Waggons zu beschweren. Zu diesem Zweck wurden die Waggons auf die Schnelle mit Schlossschrauben beschwert. Diese sind mit Strapse so befestigt, dass sie trotzdem noch beweglich durch die Kurven fahren können. Dieser Test war erfolgreich, so dass die Waggons jetzt geöffnet werden können, um in das Innere schwere Muttern unterzubringen.
Im Körner Hellweg (der Baumarkt, nicht zu verwechseln mit der Straße Körner Hellweg) gab es das letzte Stück Platte. 10 mm Pappelsperrholz scheint wohl nicht so gängig zu sein, jedenfalls wusste der Sägergehilfe nicht, dass er es auf Lager hatte. Wie dem auch sei, die Tischebene ist zu.
Jetzt kann es losgehen. Ein schneller Test mit Erzwagen von Roco , und auch meine Tochter freut sich auf den Aufbau. Die Strecke ist erst einmal nur ein paar Meter lang und hat noch keine Kurven. Getestet wird auch, wie sich die Trittschalldämmung verhält.